Nordkapp Tour im Juni 1984
Diese Reise habe ich alleine gemacht, weil keiner meiner Freunde mit wollte oder konnte. Ich war vier Wochen unterwegs und habe ca. 10.000 km zurückgelegt.
Die Reiseroute führte über Kiel mit der Fähre nach Schweden – Helsinki über die Fogelflugroute. Weiter über Jönköping am Vätternsee bis nach Stockholm. Hier habe ich die Stadt einen Tag besucht. Über Uppsala, Gävk an der Ostsee entlang bis Haparanda. Das liegt an der Grenze zu Finnland. Hier habe ich das erste Mal die Mitternachtssonne erlebt. Von dort ging es nach Inari. Den Inari See habe ich westlich umfahren bis nach Kirkenes.
Von Kirkenes bin ich noch zur Grenze – Jakobslev, liegt an der Barents Sea, an der Grenze zur damaligen UDSSR.
Weiter über die EG 6 und die 98 bis zum Nordkapp. Da es Juni war, waren hier oben die Seen noch teilweise zugefroren und es war entsprechend kalt. Mit der Fähre gings rüber nach Hönnigsvog. Hier am Kapp hat es noch geschneit, so dass es mit dem Zelten vorbei war. Ich hab mir eine Hütte genommen. Hier am Kapp war auch Halbzeit der Reise.
Da im Verlauf der Reise die Straßen Richtung Norden immer öfter zu Schotterstraßen wurden, musste das Motorrad auch mal durchgeschaut werden. Dabei stellte sich heraus, dass am Hinterrad die Lager nicht mehr wollten und sich aufgelöst hatten. Hier auf der Insel gab es keine Werkstatt, wo man Ersatzteile hätte bekommen können. Ein Motorradfahrer brachte mich schließlich zu einer Fischfabrik. Dort gab es zwar auch keine Lager, dafür lag aber eine VW Bremstrommel samt Lager auf dem Platz herum. Schieblehre raus, messen, passt.
Also wurde alles mit ein wenig pfuschen zusammengebaut. Am nächsten Tag wurden dann die üblichen Zielfotos gemacht.
Die Rückreise führte mich über Hammerfest, wo ich dann auch noch die original Radlager bekommen habe. Von Hammerfest ging es wieder über die E6 weiter nach Tromsö an endlosen Fjörden entlang. Hier traf ich dann einen Motorradclub. Die Jungs hatten ein Treffen und fragten mich, ob ich Lust hätte, mitzufahren. Na klar hatte ich Lust. Es waren alles nette Leute, die auch keine Angst vor kühlen Getränken hatten. Abends habe ich dann den Pokal für die längste Anreise (ca. 3.600 km) erhalten. Es wurde noch bis in die frühen Morgenstunden gefachsimpelt.
Die Reise ging weiter nach Kiruna, Schweden, wo ich eigentlich ein Erzbergwerk besichtigen wollte. Leider gab es zu dem Zeitpunkt keine Führungen. Es war sehr kalt, also kam ich zum ersten Mal in den Genuss einer Sauna. Von Kiruna sollte es mit dem Zug weiter nach Navik durch ein Naturschutzgebiet gehen. Da es keine Möglichkeit gab, das Krad zu verladen, bin ich dann durch Schweden über Gällivare, Jokkmokk. Hier verläuft auch der nördliche Polarkreis. Arvidsjaer, Storuman, Östersund, Trondheim. Von dort ging es dann wieder über die E6 bis Oslo und weiter nach Fredrikstad zur Fähre nach Dänemark. Mit der Nachtfähre ging es nach Frederikshaven und von dort bis nach Skagen. Hier habe ich dann noch 5 Tage am schönen Skagerok Urlaub gemacht.
Von Skagerok ging es in einem Tag (1.000 Kilometer) bis nach Hause. Ich habe immer wieder Biker getroffen, mit denen man zum Teil zusammen gefahren ist oder auch nur ein paar Erfahrungen ausgetauscht hat.
Wenn ich heute an diese Reise zurückdenke, war es im Nachhinein eine meiner schönsten Motorradtouren.
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ADRESSE:
Georg Bäumel
Neukirchen Vluyn
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